Die richtige Jagdleine für den Jagdhund
Eine gute Jagdleine gehört zur Grundausstattung eines Hundeführers. Es gibt eine große Bandbreite von verschiedenen Leinen, die sich für die Verwendung in unterschiedlichen Einsatzgebieten eignen. Ob es eine Führleine sein soll oder die lautlose Pirschleine hängt vom jagdlichen Einsatzgebiet ab. Im Folgenden werden wissenswerte Informationen zum Thema Jagdhundeleine zusammengestellt.
Welche Materialien gibt es und welche Vorteile bieten sie?
DIe Materialauswahl bei Hundeleinen für den Jagdhund ist vielfältig. Die meisten Hundeleinen werden aus folgenden Materialien gefertigt:
- Leder - ist das bekannteste Material aus dem Jagdleinen gefertigt sind. Leder muss allerdings regelmäßig gepflegt werden, damit eine Leine aus Leder ihre Funktion und Optik behält.
- Polyamid (z.B Nylon) - ist ein sehr häufig verwendetes Material, es bietet wichtige Vorteile wie Reißfestigkeit und eine lange Lebensdauer. Es muss kaum gepeflegt werden und bietet zahlreiche optische Gestaltungsmöglichkeiten wie zum Beispiel verschiedene Farben oder Muster
- Biothane - ist ein Lederimitat, das wasserabweisend, pflegeleicht und extrem robust ist. Biothane ist in vielen verschiedenen Farben erhältlich und hat sich im jagdlichen Einsatz sehr bewährt
- Baumwolle - wird im jagdlichen Alltag nicht unbedingt häufig benutzt. Allerdings bieten diese Leinen den Vorteil das sie weich und geschmeidig sind. Grade für repräsentative Anlässe ist eine Jagdleine aus Baumwolle oder Baumwolltau ein echter Hingucker.
Welche unterschiedlichen Jagdhundeleinen gibt es?
Die Führleine
Die Führleine ist eine beliebte Jagdleine, da sie flexibel einsetzbar ist und an verschiedene Bedingungen angepasst werden kann. Sie dient zum Führen des Jagdhundes und hat eine Länge von bis zu 2m. Die meisten Führleinen besitzen an beiden Enden Karabiner. Durch eingearbeitete O- oder D-Ringe kann Sie in der Länge verstellt werden. Sie gehört zu den Alltagsleinen.
Die Umhängeleine
Die sogenannte Umhängeleine verfügt zumeist über zwei Karabiner und zusätzliche Ringe, damit die Jagdleine entweder kürzer oder länger gestellt werden kann. Der Hundeführer hängt sich die Leine einfach über die Schulter und führt den Hund bequem an der Seite. Die Länge variiert je nach Modell zwischen 1,5m - 3m. Sie ist eine brauchbare und praktische Leine für den Alltag oder den Gang ins Revier wenn der Jäger die Hände frei haben möchte. Die Umhängeleine aus Leder ist die traditionelle Jagdleine für den Jagdgebrauchshundeführer.
Die Feldleine
Die Feldleine ist ein wichtiges Werkzeug zur Ausbildung des Jagdhundes. Die Länge der Feldleine entspricht dem Radius in dem sich der Hund später um den Hundeführer bewegen soll. Sie wird außerdem beim Arbeiten im Feld und dem Erlernen der Quersuche eingesetzt. In der Brut- und Setzzeit bietet diese Hundeleine mehr Bewegungsfreiraum als eine herkömmliche Umhänge- oder Führleine.
Der Schweißriemen
Schweißriemen werden von Nachsuchegespannen bei der Arbeit benötigt. Der Schweißhund wird am Riemen in Kombination mit einer Schweißhalsung geführt und arbeitet an diesem die Wundfährte aus. Schweißriemen sind zumeist zwischen 10m und 15m lang und in Signalfarben gehalten. Diese speziellen Jagdleinen sind heutzutage in aller Regel aus Biothane gefertigt und besitzen weder eine Griffschlaufe noch andere Elemente, die bei der Arbeit stören könnten. Die Halsung ist fest mit dem Schweißriemen verbunden und der Hund ausschließlich ohne die Halsung zur Hetze geschnallt. Traditionelle Jagdleinen für die Schweißarbeit werden aus Leder gefertigt. Diese sind allerdings sehr pflegeintensiv und können bei falscher Lagerung nach dem Einsatz anfangen zu schimmeln. Aus diesem Grund findet man sie heute eher selten. Ein Schweißriemen muss glatt und gleichzeitig griffig sein, damit der Hund bei der Nachsuche nicht im Dickicht hängen bleibt, der Hundeführer den Riemen aber auch nicht verliert.
Die Pirschleine
Bei der Pirsch würde eine Jagdleine mit Lärm erzeugenden Metallteilen stören, da das Wild diese Geräusche besonders weit vernimmt. Pirschleinen kommen ganz ohne Metallschnallen aus und sind meistens aus Leder, Polyamid (z.B. Nylon) oder Biothane gefertigt. Einige Pirschleinen verfügen über ein intergriertes Zugstopp-Halsband.Es gibt diese Leinen auch mit optional erhältlichen Beileinen um eine Koppel herzustellen.
Die Moxonleine
Moxonleinen oder auch Retrieverleinen genannt sind Jagdleine und Halsung in einem. Die integrierte Halsung gibt es mit und ohne Zugbegrenzung. Moxonleinen werden vor Allem beim Apportiertraining oder beim Agility verwendet, da der Hund hier ohne Halsung geschnallt werden soll. Die Leine kann einfach über den Kopf des Hundes gezogen werden.
Welche Verschlüsse für Jagdleinen gibt es?
Eine Jagdleine kann auf unterschiedliche Arten an der Halsung des Hundes befestigt werden. Die gängigsten Verschlüsse sind die folgenden:
- Karabinerhaken - einfache und stabile Befestigung der Jagdleine an der Halsung durch robusten Karabinerhaken
- Scherenkarabiner - Verschluss der ein sehr schnelles Lösen der Jagdhundeleine von der Halsung ermöglicht
- Schnalle - lässt sich nicht aus Versehen öffnen, verbreitet bei Schweißriemen, da diese sich nicht vom Jagdhund lösen dürfen wenn dieser in der Dickung arbeitet
Alle Infos über Jagdleinen
Welche Hundeleine für die Jagd man benötigt, hängt stark vom Einsatzgebiet ab. Hier finden sie alle wichtigen Informationen über Jagdhundeleinen auf einen Blick:
- Jagdleinen gehören zur Grundausstattung eines jeden Hundeführers
- Art und Material hängen stark vom jagdlichen Einsatzgebiet ab (Zum Beispiel Leinen für die Nachsuche, die Pirsch, die Ausbildung)
- Hundeleinen für die Jagd werden aus einer Vielzahl an Materialien gefertigt (Leder, Polyamid, Biothane, Baumwolle)
- es gibt zahlreiche Varianten von Leinen für den Jagdhund, je nach Verwendung sollte die Passende ausgewählt werden: Führleine, Umhängeleine, Feldleine Schweißriemen, Pirschleine, Moxonleine
- verschiedene Verschlüsse zur Befestigung der Jagdleine an der Halsung des Hundes (Karabinerhaken, Scherenkarabiner, Schnalle)