Bei der Krähenjagd ist eine gute Tarnung von entscheidender Bedeutung. Die gut äugenden und schlauen Rabenkrähen bestrafen jeden Fehler in der Tarnung, wodurch eine effekttive Bejagung ohne ausgereifte Tarnung nicht möglich ist. Gleichzeitig muss der Jäger aber beweglich genug bleiben, um sicher mit der Flinte schießen zu können. Hier muss ein Kompromiss gefunden werden, der eine gute Tarnung bei hoher Beweglichkeit bietet.
Als erstes sollte man sein Augenmerk auf den Schirm richten. Sicherlich würde ein komplett geschlossenes Tarnzelt mit kleinen Schießscharten die höchste Tarnwirkung entfalten. Hier kann der Jäger jedoch nicht mit der Flinte mitschwingen und wird somit kaum befriedigende Trefferergebnisse erzielen. Den besten Tarneffekt bei gleichzeitig hoher Beweglichkeit bietet ein nach oben offener Tarnschirm.
Doch der nach oben offene Schirm hat natürlich einen Nachteil. Wird er von Krähen überflogen, könnnen diese den Jäger eräugen. Hier spielt nun die individuelle Tarnung des Jägers eine große Rolle. Auch er muss am besten mittels eines Tarnanzuges seine Umrisse verwischen. Dabei sollte ein Modell gewählt werden, dass dem Jäger eine gute Beweglichkeit gewährleistet. Modelle mit viel “Anhang” wie Blattnachbildungen oder gar Ghilie-Suits nach militärischem Vorbild haben sich nicht bewährt. Grade beim schnellen jagdlichen Anschlag bleibt man mit der Flinte in der eigenen Tarnung hängen. In der Praxis haben sich einfache Überziehanzüge bewährt, die über der normalen Jagdkleidung getragen werden können. Neben dem Anzug an sich müssen jedoch auch die hellen Hände und das Gesicht getarnt werden, wobei sich Handschuhe und Kopfmasken in gängigen Tarnmustern bewährt haben. Die Masken sollten die Augenpartie nicht mit verdecken, da dies die Sicht auf das Ziel zu sehr einschränken würde. Eine Möglichkeit, die Augenpartie zu tarnen stellen Tarnbrillen in den gängigen Realtree ®-Tarnmustern Max-4 und APG dar.
Ein letzter Punkt bleibt jedoch die Waffe. Die beste Tarnung bringt nichts, wenn die Krähen von der silbernen Basküle der Waffe oder der Reflexion auf einem schwarzen Lauf abgeschreckt werden. Wer keine (Selbstlade)-Flinte mit Tarnmuster anschaffen möchte, kann entweder auf Klebe- bzw. Strechband in verschiedenen Tarnmustern zurückgreifen oder eine Gewehrsocke verwenden. Das Klebeband ist als normales Klebeband in verschiedenen Tarnmustern erhältlich. Es wird einfach auf die Waffe geklebt und ergibt eine gute Tarnwirkung. Wer kein Klebeband an seiner Waffe möchte, kann auf Stretchband im Woodland-Design bzw. in Schneetarn zurückgreifen. Dieses Band haftet ohne Klebstoff auf sich selbst und kann ebenfalls einfach um die Waffe gewickelt werden. Die Gewehrsocke in Realtree Xtra-Green hingegen wird einfach über die Waffe gezogen. Es muss bei einer Kipplaufwaffe lediglich ein Schnitt über der Basküle gemacht werden, bei einer Selbstladewaffe muss ein Loch für das Auswurffenster geschnitten werden. Bei beiden Waffentypen muss der Abzug durch einen weiteren Schnitt freigelegt werden.
So ausgerüstet sollte man eine effektive Tarnung bei gleichzeitig hoher Beweglichkeit erreichen. Dies ist neben einem guten Lockbild und der Auswahl des richtigen Standortes mit entscheidend für den Erfolg bei der Krähenjagd.