Wildbrethygiene ist überaus wichtig, da man doch als verantwortungsbewusster Jäger nur Fleisch von bester Qualität in Umlauf bringen bzw. selbst verzehren möchte. Gerade dem sauberen Aufbrechen kommt dabei eine immense Bedeutung zu. Bei unsachgemäßem Arbeiten kann es zu einer Verschmutzung des Wildbrets und damit einhergehend zu einer erhöhten Keimbelastung kommen.
Eine bewährte Aufbrechmethode ist es, das Stück mit dem Haupt nach unten aufzuhängen, wobei die Hinterläufe mit einem im Fachhandel erhältlichen Wildgalgen aus Edelstahl gespreizt werden. Verunreinigung von Keulen und Filets bzw. Rücken durch Schweiß und eventuell ausgetretenen Panseninhalt werden bei dieser Methode größtenteils vermieden. Grade für das Aufbrechen im Wald hat sich diese Methode bewährt. Um das erlegte Stück aufzuhängen, setzt man an den Hinterläufen einen Schnitt hinter der Achillessehne und steckt durch diese Schlitze den Wildspreizer. Hängt das Stück mit dem Haupt nach unten, beginnt man mit dem Aufbrechen. Dies sollte wie gewohnt ablaufen. Einziger Nachteil bei dieser Methode ist, dass man nicht beliebig schwere Stücke alleine aufhängen kann, außer man hat einen Flaschenzug oder eine Winde bei sich.
Möchte oder muss man ein Stück Wild im Liegen aufbrechen, so hat sich die Methode des Ringelns bewährt. Eine Verschmutzung der Keulen wird dadurch vermieden, dass das Schloss zu bleibt, die Keulen also nicht aufgetrennt werden. Der Darm wird am After von der umliegenden Haut abgetrennt und nach vorne über die Bauchhöhle entnommen. Grade wenn das Wild über längere Strecken ziehend geborgen werden muss ist das Ringeln die Methode der Wahl. Viele Jäger haben dabei Probleme, den Darm sauber abzutrennen.
Der “Butt-Out”, ein Hilfsmittel aus Amerika, erleichtert diesen Arbeitsschirtt ungmein. Ein weiteres Zubehör, dass sich beim Aufbrechen im Wald gut bewährt hat ist die “SagenSaw”, eine handliche Aufbrechsäge mit T-förmigem Handgriff und einer Plastikschutzkappe, die ein Zerschneiden der Blase verhindert.